Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung zur/zum MFA ist bundeseinheitlich geregelt und staatlich anerkannt. Sie dauert in der Regel drei Jahre und findet dual statt, das bedeutet, dass die praktischen und die theoretischen Inhalte an zwei Lernorten – also in der Ausbildungsstätte und in der Berufsschule – vermittelt werden. 

Das lernst du in der Berufsschule:

In der Berufsschule bekommst du das theoretische Rüstzeug für deinen Beruf. In der Regel besuchst du zweimal wöchentlich mit durchschnittlich sechs Unterrichtsstunden pro Schultag ein Berufskolleg in deiner Umgebung. Der Unterricht gliedert sich in fachbezogene Lernfelder und allgemeinbildende Fächer und orientiert sich dabei an dem Rahmenlehrplan. Hier findest du eine Übersicht der Lernfelder: 

1. Ausbildungsjahr

  • im Beruf und im Gesundheitswesen orientieren
  • Patienten empfangen und begleiten
  • Praxishygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten organisieren
  • bei der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates assistieren

2. Ausbildungsjahr

  • Zwischenfällen vorbeugen und in Notfallsituationen Hilfe leisten
  • Waren beschaffen und verwalten
  • Praxisabläufe im Team organisieren
  • Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Urogenitalsystems begleiten

3. Ausbildungsjahr

  • Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Verdauungssystem begleiten
  • Patienten bei chirurgischen Behandlungen begleiten und Wunden versorgen
  • Patienten bei der Prävention begleiten
  • berufliche Perspektiven entwickeln

MFA-Insiderwissen: Berufsschule

Eine medizinische Fachlehrerin und ein Oberstudienrat aus Berufskollegs in Westfalen-Lippe erzählen dir in diesen Videos alles Wissenswerte zum Unterricht in der Berufsschule.


Das lernst du in der Ausbildungsstätte

1. Ausbildungsjahr

2. Ausbildungsjahr

3. Ausbildungsjahr

Anfangs nach Anweisungen, später immer selbstständiger erlernen Auszubildende die auf der nächsten Seite beschriebenen Ausbildungsinhalte. Durch das Zusammenspiel von Arbeiten in deinem Ausbildungsbetrieb und Lernen in der Berufsschule wirst du umfassend ausgebildet. 

Ziel der Ausbildung ist es, die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit als MFA zu befähigen. Ob man die berufliche Handlungskompetenz erreicht hat, das wird durch die Prüfungen festgestellt.

Dass dem MFA-Beruf sowohl verwaltende als auch medizinische Bereiche zuzuordnen sind, hast du schon erfahren. In der Ausbildungsverordnung MFA werden diese Kernbereiche mit zehn Berufsbildpositionen näher beschrieben und als verbindliche Inhalte der Berufsausbildung benannt.

Wenn du es genauer wissen willst, findest du die dazu beschriebenen 144 Lernziele im Ausbildungsrahmenplan. Die Lernziele enthalten handlungsorientierte Formulierungen wie z. B. planen, durchführen, informieren, kontrollieren, anwenden, bewerten. Der Ausbildungsrahmenplan orientiert sich grundsätzlich an den Ausbildungsmöglichkeiten, die in einer Allgemeinarztpraxis gegeben sind. 

Die 10 Berufsbildpositionen

Ausbildungsbetrieb
 
Berufsbildung
 
Arbeits- und Tarifrecht
 
Umweltschutz
 
gesetzliche und vertragliche Bestimmungen der medizinischen Versorgung

Gesundheitsschutz und Hygiene
 
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
 
Maßnahmen der Arbeits- und Praxishygiene
 
Schutz vor Infektionskrankheiten

Kommunikation
 
Kommunikationsformen und -methoden
 
Verhalten in Konfliktsituationen

Patientenbetreuung und -beratung
    
Betriebsorganisation und Qualitätsmanagement

 
Betriebs- und Arbeitsabläufe
 
Qualitätsmanagement
 
Zeitmanagement
 
Arbeiten im Team
 
Marketing

Verwaltung und Abrechnung
 
Verwaltungsarbeiten
 
Materialbeschaffung und -verwaltung
 
Abrechnungswesen

Information und Dokumentation
  
Informations- und Kommunikationssysteme
 
Dokumentation
 
Datenschutz und Datensicherheit

Maßnahmen bei Diagnostik und Therapie unter ärztlicher Anleitung
 
Assistenz bei ärztlicher Diagnostik
 
Assistenz bei ärztlicher Therapie
 
Umgang mit Arzneimitteln, Sera und Impfstoffen sowie Heil- und Hilfsmitteln

Grundlagen der Prävention und Rehabilitation

Handeln bei Not- und Zwischenfällen


Welche Ausbildungsstätte passt zu dir? 

Dein Arbeitsumfeld als MFA kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welcher Ausbildungsstätte oder welchem Bereich du tätig bist. Neben Einzelpraxen gibt es auch Gemeinschaftspraxen, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und Kliniken, die ausbilden. In einer kleinen Praxis arbeitest du in einem kleinen Team, in einem großen Krankenhaus hast du wahrscheinlich mit vielen verschiedenen Kolleginnen und Kollegen zu tun. Welche der mehr als 30 medizinischen Fachrichtungen für dich infrage kommt, hängt von deinen persönlichen Interessen ab: Wer Kinder mag, ist in einer Kinderarztpraxis richtig, wer sich für den Fachbereich Augenheilkunde interessiert, sollte sich bei einer Augenärztin oder einem Augenarzt bewerben, und wer lieber mit vielen unterschiedlichen Menschen umgeht, wird sich vermutlich in einer Praxis für Allgemeinmedizin wohlfühlen. 

Es gibt zahlreiche Einsatz- und Auswahlmöglichkeiten für dich. Richte dich nach deinen persönlichen und medizinischen Interessen, wenn du dich für deine Ausbildungsstätte entscheidest. Lass dich dabei nicht davon abschrecken, dass nicht alle Fertigkeiten und Kenntnisse, die auf deinem Ausbildungsplan stehen, in jeder Facharztpraxis vermittelt werden können. In diesen Fällen greifen außerbetriebliche Maßnahmen, wie z. B. Hospitationen in hausärztlichen Praxen, in denen du diese Tätigkeiten erlernen kannst. 


MFA-Insiderwissen

Was ist toll an der Ausbildung zum/zur Medizinischen Fachangestellten? Was ist manchmal etwas anstrengend?
Marie und Yusuf erzählen von ihrer Ausbildung und geben dir wertvolle Tipps für deine Ausbildungswahl.


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